Stadt im Haus

Das Konzept für das White City Heritage Center im Max Liebling Haus in Tel Avivs Weißer Stadt lebt von der Dynamik, dem Wechselspiel und dem Ineinanderfließen von Innen- und Außenraum, von Haus und Stadt. Die zugrundeliegende Struktur ermöglicht eine übersichtliche Aufteilung und zugleich eine Überlagerung von Gegenwart und Geschichte.

Der Masterplan, den Patrick Geddes 1925 für Tel Aviv entwickelt hat, war bestimmt von der Idee, dass eine Stadt eine urbane Einheit ist, die von sozialen Prozessen geprägt wird und die sich wie ein Organismus in permanenter Veränderung befindet. Diese Vorstellung aufgreifend, basiert das Konzept auf der Idee der Stadt im Haus: die Eigenschaften und Besonderheiten der Stadtstruktur der White City werden in eine vertikale Schichtung übertragen, indem sich die Programme dem Grundriss des Max Liebling Hauses auf ähnliche Weise anpassen wie die Häuser, Straßen und Plätze dem Geddes'schen Plan. Entscheidend dabei ist, dass die Architektur des Hauses ebenso wie die Architektur der Stadt als Struktur verstanden wird, in der nicht der einzelne Raum bzw. das einzelne Gebäude im Vordergrund steht, sondern das Zusammenspiel von räumlichen bzw. städtischen Fragmenten, die im Kontext ihrer Umgebung und ihrer Geschichte stehen.

Ein zentrales zusätzliches Element ist der auf der Dachterrasse installierte verspiegelte Ballon. Seine Reflexion nimmt die umliegende White City auf, macht sie aus einer neuen Perspektive sichtbar und spendet gleichzeitig für die Dachterrasse Schatten. Platziert am obersten Ende des Rundgangs ist der Ballon die Essenz der Stadt im Haus, vereint das Gesamtkonzept als Bild und ist von der Stadt aus bereits von weitem sichtbar. Der Ballon verfügt als Designdetail über das Potential zum Wahrzeichen des White City Heritage Center zu werden.