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Alter Fischereihafen Cuxhaven
Das Gebiet des Alten Fischereihafens in Cuxhaven soll ein neues Gesicht erhalten. Die Zielsetzung des unterbreiteten städtebaulichen Entwurfs ist es, einen anspruchsvollen stadtplanerischen Rahmen zu setzen, der flexibel genug ist, um sich langfristig zu bewähren, und der anderseits präzis genug definiert ist, um grundlegende Ziele für eine zukunftsfähige Entwicklung des Hafengeländes sicherzustellen.
Das Plangebiet liegt im nordöstlichen Bereich der Stadt Cuxhaven. Das Gelände wird von zwei Strassen flankiert. In der Mitte liegt der Alte Fischereihafen. Im Westen liegen mehrere, hauptsächlich in Backstein ausgeführte historische Gebäude. Im Südwesten steht der Neubau des Havenhostels. Die Ostseite des Hafens ist durch die langgezogenen Backstein-Fischereihallen geprägt. Die verbleibende Fläche ist für zukünftige Entwicklungen frei gestaltbar.
Die Zonierung der Freiräume in Promenaden, Höfe und Plätze stützen den klaren, industriellen Charakter des Alten Fischereihafens und sorgen für eine eindeutige Orientierung. Robuste, aber haptische Materialien wie Holzbohlen, Ortbeton und wiederverwertete Schlackesteine lassen eine angenehm maritime Atmosphäre um das Hafenbecken entstehen. Das lange, leicht tiefer liegende Holzdeck am den Kais bietet besonders in den Nachmittags- und Abendstunden viel Abwechslung in angenehmer Umgebung. Dort lässt sich die Sonne genießen und das Treiben auf dem Wasser beobachten, während sich bei Regen und Wind das Geschehen in die Markthalle vor den historischen Fischhallen verlagern kann.
Hauptaugenmerk liegt auf dem Anspruch, die Hafenatmosphäre als identifikationsstiftendes Merkmal für die Stadt Cuxhaven zu erhalten und zu verstärken. Die Umsetzung erfolgt durch eine Kombination von Erhalt der authentischer Hafensubstanz mit dem Bau einer eigenständigen neuen Architektur: Bestand und Neubauten bereichern sich gegenseitig und bilden eine zeitgenössische Kulisse für Menschen von nah und fern.
Bezogen auf die typologische Hafenarchitektur sind die Neubauten schnörkellos und flexibel. Bewusst setzen sich die Bauten aus Stahl, Stahlbeton und Glas von der historischen Backsteinarchitektur ab und verstärkt so die Wirkung das authentische historische Umfeld. Das flexible Ausbauraster der Neubauten ermöglicht die Übernahme vielfältiger Funktionen.
Das von weitem sichtbar als "Tor zur Welt" ausformulierte Gebäude an der Hafenmündung markiert das neue seeseitige Entree. Es fasst den Fischereihafen im Nordosten ein und schafft einen Bezug zur historischen Passagierschifffahrt in Cuxhaven. Das Tor weckt Sehnsucht nach der Ferne. Die schlichte Formensprache, bestehend aus zwei Türmen und einem brückenartigen Querriegel, prädestiniert das Bauwerk zum Wahrzeichen.