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Colorful Zone
In Ho Chi Minh City ist öffentlicher Raum ein rares Gut: Die grösste Stadt Vietnams ist mit ihren 8 Millionen Einwohnern der am dichtesten besiedelte Ort des Landes. Der Erhalt von Freiflächen und Grünzonen sind vom anhaltenden Bauboom gefährdet.
Eingebettet in einen innerstädtischen Parkstreifen mit weitläufigen Betonflächen, einem alten Theater und einer Parkgarage mitten im populären Backpacker District von Ho Chi Minh City ist mit dem Projekt "Colorful Zone" ein wetterfester Kultur- und Freizeit Hub entstanden. Auf der oberen Ebene des Platzes laden multifunktionale Pavillons mit integrierten Coffee Shops und Restaurants die Menschen zum Verweilen ein, während auf den unteren Ebenen Bereiche für Retail, Gastronomie und Kinderentertainment geschaffen wurden. Die transluzente Dachkonstruktion der Pavillons ermöglicht die ganzjährige Belebung des Platzes – die grosszügigen Überdachungen lassen genug Licht auch zu den unteren Geschossen durchdringen, während sie gleichzeitig Schatten spenden und die monsunartigen Regengüsse abhalten. Bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 28°C und einer ebenfalls konstant hohen Luftfeuchtigkeit bedarf es an Schatten und Windzirkulation. Die Hauptaufenthaltsbereiche tauchen daher ins Untergeschoss ab, wo die Temperaturen angenehm kühl sind und man vor Regen geschützt ist.
Das Element Wasser spielt aber auch unter der Oberfläche eine wichtige Rolle in diesem Projekt: Im Untergeschoss ist weiter ein zentrales Wassersammelbecken geplant, das die Wassermengen zu Regenzeiten auffängt und in ein publikumswirksames Wasserspiel umwandelt. Weiter sind eine Wasserkaskade am Haupt- eingang sowie mehrere ober- und unterirdische Fontänen angedacht. Die Grünfläche des oberirdischen Parks setzt sich auch im Untergeschoss fort: Über eine Greenwall am Eingang sowie hochwachsende Bepflanzung an den beiden seitlichen Öffnungen wird die Verbindung zum Strassenlevel gewahrt und einen Bezug zu den Wetter- elementen hergestellt.
Vorerst kamen vorwiegend einfache Mittel zum Einsatz, um eine umgehende Quartiersentwicklung und Platzreaktivierung zu erreichen. Kostenintensivere Massnahmen, wie z.B. die Nutzung von Solarenergie, für das Areal sind für den nächsten Entwicklungsschritt angedacht.