Sartorius Quartier

Der von Holzer Kobler Architekturen konzipierte Masterplan für den ehemaligen Sitz des Stammwerks der Sartorius AG in Göttingen umfasst die Transformation des weitläufigen Areals und den Entwurf zukünftiger Nutzungen. Um das Potential der ursprünglichen Anlage zu bewahren, wurden für das neue Sartorius Quartier die historischen Gebäude und die industrielle Struktur des Areals als Grundlage der Neukonzeption berücksichtigt. Derweil etablieren die neuen städtebaulichen Setzungen eine langfristige Strategie bei gleichzeitiger Flexibilität, um auf zukünftige Entwicklungen adäquat reagieren zu können.

Geplant ist eine Kombination aus Arbeiten und Wohnen. Dazu werden drei Nutzungen definiert und in unterschiedlichen Bereichen auf dem Areal verortet. Wohnen mit einem weitgefächerten Angebot für verschiedene Zielgruppen ist in einem von Nord nach Süd führend Halbkreis um das Zentrum des Plangebiets herum angelegt, in dem sich Nutzungen für flexible Arbeitswelten mit einem Schwerpunkt in Forschung und Entwicklung befinden. Ein Hotel und ein Gebäude mit Mikroapartments entstehen westlich entlang der Weender Landstrasse. Zwei neu arrangierte Quartierplätze ermöglichen eine zentrale Adressbildung. Zugleich stärkt die Ost-West-Durchwegung als "grüne Achse" die freiraumplanerische Struktur unter Einbindung der angrenzenden Quartiere. Zusammen mit einer Ausgestaltung der Erdgeschosszonen für teilweise öffentliche/halböffentliche Nutzungen fördert diese Konzeption die Belebung und Attraktivität des Quartiers.

Durch die eigens entwickelte Gebäudestruktur bekommt das Areal eine prägnante, ortsbildende Identität. Die Massstäblichkeit und die differenzierte Höhenentwicklung der Neubauten verknüpfen dabei den städtebaulichen Kontext des Sartorius Quartiers. Einheitliche Gebäudetiefen schaffen zudem die Möglichkeit, jederzeit auf die sich wandelnden Bedürfnisse einzugehen.

Mit der Realisierung einzelner Baufelder sind durch die Sartorius AG und durch Hamburg Team verschiedene Architekturbüros beauftragt: Grüntuch Ernst Architekten, Charles de Picciotto Architekt BDA und Bieling Architekten. Holzer Kobler Architekturen plant und realisiert für das Sartorius Quartier die “Life Science Factory“; für das Gebäude auf Baufeld 1.2 (Bauherr: Hamburg Team, Nutzer: Ottobock) wurden die Leistungsphasen 1–4 erbracht.