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Galerie Sammlungen & Geschichte Schweiz
Wer den Bahnhof Zürich gegen Norden verlässt, steht unerwartet vor einem pittoresken Schloss. 1897 wurde dieser Bau als Landesmuseum fertig gestellt. Das historistische Gebäude zitiert verschiedenste Stile der Schweizer Bautradition. Seine Restaurierung durch das Architekturbüro Christ & Gantenbein wurde zum Anlass genommen, auch den Dauerausstellungen ein neues Gesicht zu geben.
Der Entwurf der Ausstellungen reagiert auf die Eigenheit des Gebäudes. Der strengen, symmetrischen Architektur werden leichte, ephemere Ausstellungskörper entgegengesetzt, die sich klar von der historisierenden Architektur absetzen. Sie ermöglichen dem Besucher, die altbekannten Räumlichkeiten aus ungewohnten Perspektiven zu entdecken.
Kräftige Farbakzente verleihen den Räumen eine zum jeweiligen Thema passende Atmosphäre. Die Materialien der Einbauten sind einfach gehalten und geben den Dauerausstellungen einen provisorischen Eindruck. Die beiden Ausstellungen heben sich gestalterisch voneinander ab. Während der Besucher in der «Galerie Sammlungen» anhand unterschiedlicher Objektgruppen Einblick in ausgewählte Sammlungsbereiche des Schweizerischen Nationalmuseums erhält, wird in der Ausstellung «Geschichte Schweiz» ein inhaltlicher Ansatz gewählt.
Die Geschichte wird anhand von vier für die Entwicklung der Schweiz zentralen Themen beleuchtet und kann so aus mehreren Perspektiven betrachtet werden. Die ewig wiederkehrenden nationalen Mythen, Kitt des Landes während Jahrhunderten, werden hier im sich langsam drehenden Mythenrad in Szene gesetzt. Die Geschichtsschreibung ist immer unabgeschlossen und fragmentarisch, es handelt sich hier um eine Momentaufnahme. So endet auch der als Rampe inszenierte Höhenweg der politischen Geschichte der Schweiz abrupt und lässt Raum für das noch Unbekannte der Zukunft.