Beuys Brock Vostell

Das Museum für Neue Kunst in Karlsruhe zeigt zum ersten Mal verschiedene Aktionen und Ausstellungsartefakte der drei befreundeten Künstler in einer gross angelegten Ausstellung. Geprägt durch die Erfahrungen des Krieges, den Holocaust und die Bildung totalitärer Systeme verarbeiteten die Künstler ihre Erlebnisse in drei verschiedenen Positionen der Performativität, die nun adäquat gewürdigt werden.

Das von Holzer Kobler Architekturen entwickelte Ausstellungskonzept sieht als zentrale Vermittlungsebene die Aufteilung von Originalobjekten und -fragmenten, Fundstücken und Fotos aus der gemeinsamen Schaffenszeit in den 1960er Jahren auf im Raum verteilte Aktionssplitter vor. Die gemeinschaftlichen Aktionen bilden als transluzenter Medienraum das Herzstück der Ausstellung, die durch künstlerische Highlights wie der Honigpumpe von Beuys, der Stacheldrahtinstallation von Brock und der erstmals räumlich dargestellten Installation „Das Flugzeug ist das Ei in der Hand des Himmels“ von Vostell ergänzt werden. Entlang eines am Boden markierten Zeitstrahls werden historische Ereignisse aufgezeigt, die die Arbeiten der Künstler beeinflussten und nun den Besuchern das chronologische Erleben des Aktionen ermöglichen. Die Werkauswahl, die eine Zeitspanne von 1956 bis 1977 umfasst, wird durch eine Videogallerie mit 6 Videoboxen ergänzt, in denen die Besucher die drei Künstler auch „in Aktion“ erleben können.