Wie ist es möglich, an Unvorstellbares zu erinnern? Wo Worte versagen, Bilder unerträglich sind, und doch nicht geschwiegen werden soll? Barbara Holzer ist diesen Fragen im Rahmen der Tagung "Erinnerungskorrekturen" nachgegangen, veranstaltet von der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften (SGKW) in Zusammenarbeit mit dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.
Gedenkstätten erfordern fassbare, erlebbare Formen und Gestaltungsweisen, die ihrer gesellschaftlicher und politischer Bedeutung gerecht werden. Die symbolische und emotionale Wirkung des realen Ortes muss behutsam hervorgehoben werden, der dennoch eigenständig bemerkenswert bleiben soll. Ort, Inhalt und Gestaltung müssen eine Wechselwirkung entfalten.
Darüber hinaus bedeutet Erinnern auch Wissen. Aus einer Menge von Informationen gilt es das Wesentliche auszuwählen, das Ausgewählte zu vermitteln und darzustellen. Bei diesem Prozess, ob es sich um eine Ausstellung in einem Museum oder um Bau und Ausstellung einer Gedenkstätte handelt, sind Entscheidungen unerlässlich, die langfristig bestimmen, was nicht vergessen werden soll. Ziel jeder Gestaltung ist es, den BesucherInnen Raum für eigene Reflexion und individuelles Erleben zu bieten.
